Die Burgkapelle St. Pankratius

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Die St. Pankratius Kapelle ist romanisch und stammt aus der ersten Erbauungszeit unter Hugo von Liechtenstein und ist um 1130 errichtet worden und dem Heiligen Pankratius geweiht. Auch heute  dient dieser einmalige Sakralraum, der religiösen Andacht.

 

In einer Urkunde aus dem Jahre 1368 des damaligen Burgverwalters  Ulrich der Pair der Burgkaplan Niklas ausdrücklich genannt.

Aus einem Kaufbrief  vom 1. Mai 1438, geht hervor dass die Burgkapelle ein Kirchenlehen inne hatte. Das heißt, dass der Herr­schaftsinhaber das Recht hatte, die Kandidaten für die Stelle des Burgkaplans und für das Amt des Pfarrers von Achau vorzuschlagen. Auch Zehentrechte gehörten zur Herr­schaft Liechtenstein. Der Zehent ist ursprünglich eine Art Kirchensteuer, wurde aber frühzeitig auch von weltlichen Zehentherren eingehoben.

Die Burgkapelle entspricht den Kapellentypen des 12. Jh.s. Ein gedrungener rechteckgier Raum von 4,86 x 3,48 m ist von einem romanischen Kreuzrippengewölbe überdeck t. An den 2,46 m breiten Chorbogen schließt gegen Osten eine Halbkreis-Apside an. Die Außenwände der Kapelle sind von Lisenen mit Würfelkapitellen gegliedert.

Wie Karl Kubes nach Karl Oettinger meint, gehört Thernberg mit Heiligenkreuz, der Stiftskirche Klosterneuburg, der Burgkapelle Liechtenstein und dem Kapitelsaal von Zwettl zu einer Bautengruppe.

Vom Kapellenturm, dem Ostturm der Burg, läutet täglich die Burgglocke, welche unter der Patronanz von Fürstin Gina von Liechtenstein 1983 gestiftet wurde. Die Burgkapelle ist an hohen kirchlichen Feiertage und Gedenktagen, für Gottesdienste und Andachten geöffnet.

Pankratius gilt u.a. als Patron der Ritter und Adeligen, deshalb wurden ihm auch zahlreiche Burgkapellen geweiht, Die Legende erzählt, dass er als verwaister Sohn eines reichen Römers im Jahre 303 mit seinem Onkel Dionys in die Heimatstadt seines Vaters zurückkehrte und dort mit seinem ererbten Vermögen den verfolgten Christen half, besonders den um ihres Glaubens willen Gefangenen. Nach dem Tod des Onkels wurde Pankratius von einem der Verfolgungsbefehle Kaiser Diokletians erfasst und vor den Kaiser gebracht.

Der Vierzehnjährige ließ sich trotz aller Verlockungen nicht vom Glauben abbringen; daher wurde er öffentlich enthauptet und sein Leichnam Hunden zum Fraß vorgeworfen. Eine Christin barg diesen unter Lebensgefahr und setzte ihn in den Katakomben an der Via Aurelia bei. Über seinem Grab errichtete Papst Symmachus im Jahr 500 eine Kirche, an deren Stelle die heutige Kirche S. Pancrazio fuori le mura steht.

Sein Gedenktag ist der 12. Mai, an welche auch das Patrozinium der Burgkapelle gefeiert wird.

Der Begriff Reliquie kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "Überbleibsel", "Rest" oder "Zurücklassen". Heute bezeichnen wir Gegenstände religiöser Verehrung als Reliquien, dies können Knochenteile oder Stücke des persönlichen Besitzes eines Heiligen sein, beispielsweise ein Kleidungsstück. Seit jeher üben die sterblichen Überreste von Heiligen große Anziehungskraft aus uns Christen aus. So befindet sich auch in der Burgkapelle der Burg Liechtenstein eine besondere Reliquie: einen Dorn der Dornenkrone Christi aus Sainte-Chapelle in Paris, eine Reliquie die von König Ludwig IX. 1237 in Konstantinopel erworben worden war, und zu deren Aufbewahrung er die Sainte-Chapelle in Paris erbauen ließ, die ehemaligen Palastkapelle der französischen Könige. Bis 1809 wurden mit dieser Dornenkrone Christi, die französische Könige gekrönt, mit Napoleons Krönung 1809 wurde diese Tradition unterbrochen und Napoleon verschenkte Teile der Dornenkrone.

Die Burgkapelle ist somit auch ein besonderer Aufbewahrungsort für diese besondere Reliquie.

Die Hl. Reliquie wird mit März 2024 den

Ritterorden vom Heiligen Grab
zu Jerusalem übergeben!

https://www.oessh.at/


Bei seinen Bemühungen, die Burgkapelle zu aktivieren und entsprechend auszustatten, werden wir auch von der Stiftung Fürst Liechtenstein unterstützt. Die Stiftung Fürst Liechtenstein begrüßt es, dass man sich um eines der ältesten Gotteshäuser in NÖ kümmern. In diesem Sinne leistet die Stiftung Fürst Liechtenstein auch ihren Beitrag zur Ausgestaltung der Burgkapelle St. Pankratius.